“Durst ist schlimmer als Heimweh” heißt es über dem Eingang zum Münchner Hofbräuhaus. Damit wären schon zwei schlimme Leiden beschrieben, die es nach landläufiger Auffassung zu vermeiden gilt. Eine dritte potentielle Misslichkeit ist Kälte. Letztere drohte Mitarbeitern und Bewohnern des Borsdorfer Rathauses, denn die betagte Heizung des Gebäudes hat kürzlich ihren Geist aufgegeben. Dass der Heizungstod jetzt eintrat, ist einerseits der Bösartigkeit des Zufalls geschuldet, denn Technik pflegt immer dann kaputtzugehen, wenn sie besonders benötigt wird. Andererseits kam das Ende der Heizung aber nicht überraschend, denn die Anlage hatte bereits ein gesegnetes Alter auf dem Kessel und musste schon mehrfach reanimiert werden. “Wir wussten, dass die alte Anlage ersetzt werden muss, haben aber gewartet, bis wir eine Förderzusage für die Investition haben”, begründete Bürgermeister Ludwig Martin am 3. Januar 2018 das Zögern gegenüber den Gemeinderäten. “Das Warten hat sich gelohnt, denn nun wird die neue Anlage mit 20.000 Euro gefördert.”
Die Gemeindeverwaltung hatte im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung sechs Firmen einbezogen und letzten Endes fünf Angebote erhalten. Das Rennen machte die Bau- und Haustechnik Bad Düben GmbH mit knapp 42.000 Euro brutto; die anderen Bieter lagen zum Teil erheblich darüber. Die Mitglieder des Technischen Ausschusses stimmten der Vergabe des Auftrages an das Bad Dübener Unternehmen zu. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Heizung sorgt eine mobile Anlage auf dem Hof des Rathauses dafür, dass es im Gebäude nicht frostig zugeht. -ad